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Eine
Themenseite von Tramrider |
Die teilweise mäßige
Bildqualität bitten wir im Interesse der Dokumentation zu entschuldigen |
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Zur Automobil - Ausstellung 1993
hatten die Stadtwerke einen ganz besonderen Leihwagen. Es handelte sich
hierbei um den Neoplan N 4032/4 "Megashuttle", der mit seiner Länge von
15000 mm und einer Höhe von 4000 mm alle bisherigen Dimensionen im
Solobus - Bereich klar in den Schatten stellte. Nur der ebenfalls von
Neoplan in wenigen Exemplaren hergestellte Reisedoppeldecker in
Gelenkausführung war mit seiner Länge von 18000 mm noch gewaltiger (Typ
N 138/4 "Jumbocruiser"). Eine weitere
Besonderheit waren die vier Achsen, die zwecks Einhaltung des
BO - Kraft - Wendekreises von 25000 mm alle gelenkt waren. Die ersten beiden
und die letzte Achse waren normale Vorderachsen in Trapezlenker Bauweise,
die Antriebsachse in Portalbauweise konnte um 3° in der Beweglichkeit der
Luftfederbälge ebenfalls angelenkt werden. Damit wurde der
BO - Kraft - Wendekreis mit 23900 mm sogar deutlich unterboten. Auch das
Fassungsvermögen war geradezu gigantisch. Bei der Ausführung mit zwei
Treppen waren 95 Sitzplätze und 80 Stehplätze verfügbar (bei 3 Treppen =
87 Sitzplätze). Das zulässige Gesamtgewicht betrug 32000 kg.
Selbstverständlich war das Fahrzeug dank der Portalachsen niederflurig,
wie alle Neoplan - Doppeldecker seit dem
NB 26/3.
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Den Vortrieb übernahm ein Sechszylinder
MAN - Dieselmotor mit 9970 cm³ und 320 PS (Typ D 2865 LOH 02). Das automatische
Getriebe mit fünf Fahrstufen und einem Rückwärtsgang stammte von ZF (Typ ECOMAT 5 HP 600/EST 15). Um
den Antriebsstrang nicht zu überfordern, wurde das Drehmoment beim
Anfahren elektronisch begrenzt. Technisch möglich waren bis zu 420 PS
Motorleistung. |
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Die 15-Meter Klasse |
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Schon in den
1970er Jahren begann Auwärter-Neoplan mit dem Bau
vierachsiger Doppeldecker in Reiseausführung und einer
Länge von 15000mm unter anderem für den
südamerikanischen -, den schwedischen - und türkischen
Markt, wo diese Fahrzeuge zulassungsfähig und für
Fernbuslinien nachgefragt waren (Typ
N 128/4 "Megaliner" und
N 119/4 "Megaspace").
So war es nur folgerichtig, dass der ehemals
innovativste Bushersteller Deutschlands, der viele
Entwicklungen im Busbereich auf den Weg brachte, auch in
Deutschland die 15m-Klasse einzuführen. |
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Dies begann im
Jahre 1991 mit dem N 128/4, der jedoch zunächst nur mit
einer Ausnahmegenehmigung zugelassen werden konnte, die
sogar für das Befahren von jedem Bundesland eingeholt
werden musste. Doch bereits im Jahre 1993 war es dank
schwäbischer Beharrlichkeit soweit. Man argumentierte
unter anderem damit, dass es sich um einen Gelenkbus mit
"Nullgelenk" handelt. Die StVZO wurde mit der 44.
Ausnahmeverordnung ergänzt, sodass 15 Meter lange Busse
generell in Deutschland regulär zugelassen werden
konnten (unter der Berücksichtigung der festgelegten
Anforderungen). Auch das war ein Verdienst von
Auwärter-Neoplan, was schon 1994 mit der Auslieferung
des 100. Megaliners belohnt wurde. |
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Somit war nun
der Weg für neue Bus-Konzepte frei. Es entstand der N
4032/4 "Megashuttle" und auch der Eindecker
N 4020/3 "Megatrans".
Letzterer ebenfalls ein Wegbereiter für die 15m - und
13,7m - Linienbusse, die heute jeder Hersteller im
Programm hat. Allerdings setzte sich in Deutschland auf
Dauer der vierachsige Megaliner und Megashuttle nicht
durch, was auch eine Folge des hohen Preises war. Zu
teuer waren die gegenüber der 13,7 - Version zusätzlichen
wenigen Sitzplätze und der höhere Wartungsaufwand
aufgrund der vier Achsen. Besonders vom Megashuttle
konnten nur eine geringe Anzahl verkauft werden (z.B.
Chemnitz, Lübeck, Fa. Rübenacker). Schon 1998 verschwand
dieses Modell wieder aus dem Programm und wurde
weitgehend durch die neue
13,7m - Klasse ersetzt, die auch
als Doppeldecker mit drei Achsen auskam. |
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Der Megashuttle war, was für
Frankfurter Messe-Leihwagen eine Ungewöhnlichkeit darstellte, in der hier
gebräuchlichen Farbe Subaruvistablue gehalten und verfügte sogar über
einen Akzentstreifen. Auch durch die komplette Beschriftung war er
eindeutig als Stadtwerke - Bus erkennbar und unterschied sich optisch nicht
von anderen Stadtwerke - Bussen, wenn man mal von der Werbe-Aufschrift
absieht. Neben dem üblichen Einsatz im Messeverkehr wurde zu Testzwecken
der Megashuttle auch eine Zeit lang auf der Linie 30 eingesetzt. Diese
Linie bot die günstigsten Voraussetzungen für den Einsatz eines
Doppeldeckers. Sehr eindrucksvoll war hierbei das Wenden am Börneplatz
über die Kurt - Schumacher - Straße dieses Giganten, wo die Lenkbarkeit aller
vier Achsen deutlich sichtbar wurde. Zu einer Beschaffung dieser Fahrzeuge
kam es bekanntlich nicht, womit dieser Einsatz leider ein Unikat blieb. |
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Der Megashuttle im Frankfurter Linieneinsatz |
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Am Wendelsplatz auf Linie 30. Aufnahme:
27.09.1993 |
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Seite wurde erstellt im Juni 2013/ überarbeitet im Januar 2023 |
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