Typseite Straßenbahn - Bauart L (Prototyp) - Wagen 201 und 202, 1201 und 1202
Bemerkungen:

Um den überalterten und durch Kriegsverluste dezimierten Fahrzeugbestand zu erneuern, war in den 1950er Jahren eine größere Beschaffung neuer Fahrzeuge notwendig. Da die neuen Wagen eine Abkehr des bis dahin üblichen Zweiachsers darstellte, wurden zunächst zwei Fahrzeug - Garnituren zur eingehenden Erprobung der neuen Technik angeschafft. Allerdings erfolgte im Jahre 1929 bereits ein Testeinsatz eines ähnlichen Wagens, der aus Mailand entliehen wurde.

Die als Großraumwagen bezeichnete neue Bauart wies viele technische Neuerungen auf. So waren die Türen automatisch und wurden vom Fahrer/ Schaffner bedient. Der Schaffner hatte erstmals einen festen Sitzplatz vor der hinteren Tür (außer Dd 394 und DD 392). Auch der Fahrerplatz war mit den Zweiachsern nicht zu vergleichen. Der Sitz war ungleich besser und es gab eine Instrumententafel. Es war auch die erste Bauart, die Batteriestrom benötigte. Hierzu wurde neben der 24V - Batterie auch ein Umformer eingebaut.

Der Fahrschalter, welcher sich sehr leicht und geräuscharm bedienen ließ, war nun liegend unter der Quersitzbank hinter dem Fahrer angeordnet. Die Zweiachser verfügten über einen direkt bedienten stehenden Fahrschalter. Auch neu war die Feststellbremse, die über eine langen Stockhebel zu bedienen war und rechts neben dem Fahrersitz angebracht war und den ohnehin knappen Raum nochmals deutlich einschränkte. Im Innenraum verwöhnte bis zur Fensterunterkante eine opulente Holzvertäfelung.

Der Stockhebel für die Bedienung der Feststellbremse verhinderte lange Zeit den Umbau zum Einmannwagen. Es war einfach kein Platz für eine Kasse beim Fahrer. Daher war der Triebwagen 201 der letzte Wagen (Wagen 202 schied 1970 aus) , der mit Sitzschaffner betrieben wurde. Erst 1974 wurde der Umbau durchgeführt. Hierzu wurden die mittels des Stockhebels bedienten Bremssolenoiden der Haltebremse entfernt und durch einen Federspeicher in jeden Drehgestell ersetzt, die nun über die 17te Bremsstufe automatisch aktiviert wurden (wie Wagen 203 bis 242). Die Haltebremse konnte auch über eine Taste in der Instrumententafel eingelegt werden. Weiterhin wurde ein Türautomatik zur Fahrgastbedienung für die dritte Tür eingebaut (ab 1975 auch Tür 2) und der Schaffnerplatz ausgebaut. Der Außenspiegel zur Türüberwachung an der dritten Tür wurde ebenfalls entfernt. Eine Fahrerkasse bekam der 201 nicht mehr, da der Umbau zum Start des FVV erfolgte.

Text: A. Stannek

 
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Wagen 201
 
Anlieferung: 21.03.1955
Inbetriebnahme: 01.04.1955
Ausmusterung: 05.1983

Der Wagen wurde am 24.08.1983 von der Interessengemeinschaft - Schienenverkehr - Frankfurt (ISF) übernommen und zur Aufbewahrung nach Hanau verbracht.

 

Ansichten von 1955

Ansicht von 1963

Ansichten von 1970

Ansicht von 1972

Ansichten von 1974

Ansichten von 1975

Ansichten von 1978

Ansichten von 1983

Wagen 202
 
Anlieferung: 04.05.1955
Inbetriebnahme: 01.04.1955

Das Fahrzeug verunfallte am 27.07.1970 auf einem Personalkurs am Ostpark/ Abzweig Riederbruch durch eine falsch gestellte Weiche und kippte um. Gefahren ist ohne Berechtigung der Schaffner des Wagens.

Aufgrund des schweren Schadens wurde der Wagen im Februar 1972 in der ZGW - Riederhöfe verschrottet.

 

Ansicht von 1960

Ansichten von 1969

Ansichten von 1971

Wagen 1201
 
Anlieferung: 21.03.1955
Inbetriebnahme: 01.04.1955
Ausmusterung: 05.1983

Der Wagen wurde am 24.08.1983 von der Interessengemeinschaft - Schienenverkehr - Frankfurt (ISF) übernommen und zur Aufbewahrung nach Hanau verbracht.

 

Ansichten von 1955

Ansicht von 1963

Ansichten von 1975

Ansichten von 1980

Ansichten von 1983

Wagen 1202
 
Anlieferung: 04.04.1955
Inbetriebnahme: 10.04.1955
Ausmusterung: 05.1983
Verbleib: verschrottet
   
 

Ansichten von 1969

Ansichten von 1977

Ansichten von 1979

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