AEG - Hochhaus

Das sogenannte AEG - Hochaus mit dem flacheren Anschlussbau wurde im Jahre 1949 bis 1951 erbaut und zunächst als "Hochhaus Süd" bezeichnet. Auch die Straßenbahnhaltestelle wurde danach benannt. Ursprünglich war das Gebäude als Bundesministerium für Arbeit vorgesehen und war eine der Bauvorleistungen für die geplante Bundeshauptstadt Frankfurt. Mit seinen 43m Höhe war es das damals höchste Bürohaus in Frankfurt. Geplant von den Architekten Adolf Heinrich Assmann und Hans Bartolmes. Ausführende Baufirma war Wayss und Freytag.
Nachdem Frankfurt das Rennen um die Hauptstadt gegen Bonn verloren hatte, zog zunächst das Arbeitsamt in die Gebäude ein. Die oberen Geschosse des Hochhauses waren bereits an die AEG vermietet.
Als 1957 im Fischerfeld das neue Arbeitsamt fertig gestellt wurde, übernahm der AEG-Konzern das gesamte Gebäude. Zusätzlich wurde das westlich angrenzende Gebäude der Allgemeinen Ortskrankenkasse mit übernommen und um zwei Etagen aufgestockt. Dies war durch den Umzug der AOK in das ebenfalls neu erbaute Hochhaus am Dominikanerplatz (heute Börneplatz) möglich.
Nach dem Niedergang des AEG-Konzerns übernahm die Allianz-Versicherung das gesamte Ensemble und ließ es 1999 vollständig abbrechen, um dort eine neue Zentrale zu erbauen. Während der Seitenflügel und das ehemalige AOK-Gebäude auf konventionelle Weise abgebrochen wurden, entschloss man sich beim Hochhaus für eine Sprengung.
 

▲ Diese Ansicht aus den 1950er Jahren zeigt das komplette Gebäude-Ensemble. Links das Hochhaus mit dem rechts anschließenden Seitenflügel, welches das Bundesministerium werden sollte. Ganz rechts die ehemalige AOK. Deutlich zu sehen sind die beiden nachträglich aufgesetzten Geschosse.

▼ Die folgenden Aufnahmen zeigen das Hochhaus und den Seitenflügel im Februar 1999 kurz vor der Niederlegung.

Die Allgemeine Ortskrankenkasse

Um die räumliche Enge im alten Domizil an der Bethmannstraße zu überwinden, erwarb die AOK das am südlichen Mainufer gelegene Grundstück, welches den alten Kohlehafen beherbergte. Grundstücksgröße und die Nähe zum Stadtkrankenhaus (heute Universitäts - Klinikum) waren als sehr günstig zu bezeichnen.
Das Gebäude wurde 1929/30 vom bekannten Architekten Ernst Balser geplant und erbaut. Interessant in diesem Zusammenhang ist die geplante Kunstschule auf dem Grundstück des späteren Hochhauses Süd durch Martin Elsässer. Dieses Bauvorhaben wurde allerdings nicht realisiert. Gleichzeitig wurde auch der erste Teilabschnitt des Theodor - Stern - Kai angelegt, den es bis dahin nicht gegeben hatte.
Im Inneren war die vorbildlich ausgestattete Heilbäderabteilung und die monumental wirkende Schalter- und Kassenhalle. Letztere war bis zum Schluss erhalten, wenn auch anderweitig genutzt.
Durch den zweiten Weltkrieg ist das Gebäude ohne nennenswerte Beschädigungen gekommen und wurde bis zur Fertigstellung des neuen Hochhauses in der Battonstraße im Jahre 1957 genutzt.

▼ Die folgenden Aufnahme zeigen das AOK - Gebäude kurz nach seiner Fertigstellung in seiner ursprünglichen Form.

▼ Kurz vor dem Abbruch im Februar 1999.

 

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